Das erste Testgerät des Jahres, ist eigentlich das letzte Testgerät des letzten Jahres. Wir haben es in der Vorweihnachtszeit nicht geschafft, das HTC 7 Mozart das die Telekom exklusiv anbietet, zu testen und wollen das mit diesem Artikel nachholen.
Von außen
Mit 119.0 x 60.2 x 11.9 mm ist das HTC Mozart ein wenig „kürzer“ als das zu letzt getestete LG E900 Optimus 7, ansonsten stimmen die Maße nahezu überein. Mit 130 Gramm ist das HTC 7 Mozart allerdings leichter als das Optimus.
Da es sich ebenfalls um ein Windows Phone 7 Gerät handelt, sind die Sensortasten auf der Vorderseite (zurück, Hauptmenü und Suche) genau wie beim Optimus. Wie die meisten Geräte von HTC wirkt auch das Mozart hochwertig und gut verarbeitet.
Dieses „gut verarbeitet“ hat mir die Suche nach dem Simkarten-Slot allerdings erschwert. Nein, er befindet sich nicht an der Seite, sondern hinterhältig versteckt unter dem unteren Teil der Gehäuseabdeckung auf der Rückseite des Handys. (Ja, ja, ihr lacht… aber ich habe wirklich ein paar Minuten gebraucht bis ich das rausgefunden habe . An diesem Ort befindet sich auch der Akku.
Der Start
Wie auch bei Android, wird man von Windows Mobile Geräten nach dem Start des HTC 7 Mozart an die Hand genommen und durch die Einrichtung des HTC geführt. Alles also ganz einfach. Nachdem man seine Windows Live ID eingegeben hat ( wie um alles in der Welt lautete noch Mal das Passwort??) ist das HTC Mozart einsatzbereit.
Auch Email- und Facebook-Konto sind schnell eingerichtet. Einziger Wermutstropfen: Möchte man mehrere Mailkonten einrichten, muss man für jedes ein eigenes Hub anlegen. Klar, das geht, ich bevorzuge inzwischen allerdings einen zentralen Ordner für meine Mailkonten.
Die inneren Werte
Was die Ausstattung von Windows Phone 7 Geräten angeht, gibt es bestimmte Voraussetzungen, die ein Gerät erfüllen muss, um Windows Phone 7 werden zu dürfen. Hierzu gehören unter anderem mindestens 256 MB Arbeitsspeicher, ein kapazitiver Multitouchscreen mit einer Auflösung von Auflösung 480 x 800 Pixeln, mindestens 8 GB Flashspeicher, ein Kompass, ein GPS-Empfänger sowie ein Beschleunigungs- und Lagesensor, ein Prozessor mit einer Taktfrequenz von mindestens einem Gigahertz und ein separater Grafikprozessor mit DirectX-9-Unterstützung.
Logisch, dass sich diese technischen Details auch beim HTC Mozart wiederfinden.
Eine Erweiterung des Speichers ist übrigens nicht, oder nur unter garantiezerstörenden Anstrengungen möglich.
Das Menu und die Specials
Abgesehen von einigen Details ist das Menü so aufgeteilt wie beim Optimus, denn im Gegensatz zu den verschiedenen Androidoberflächen sieht das wo Windows Phone 7 draufsteht immer gleich aus, denn Microsoft erlaubt keine Anpassung des Designs durch die Hersteller bzw. keine abweichenden Benutzeroberflächen.
Die Aufteilung des Menüs in Hubs habe ich ja bereits beim Optimus gelobt, deswegen spare ich mir das an dieser Stelle und belasse es bei den Unterschieden. Wer mehr über die Oberfläche von Windows Phone 7 lesen möchte, findet hier Futter.
Das „Wiedergeben auf“ Hub entfällt beim HTC 7 Mozart, hierfür findet man jedoch ein Aktien Hub, einen Umwandler ( Wenn draußen 0 Grad sind, wie viel ist das dann in Fahrenheit?), den ich schneller deinstalliert habe als man Fahrenheit sagen kann und ein Klangoptimierer, der bei einem Handy für das mit dem Slogan „Tauchen sie in dynamische Klangwelten ein“ wirbt, sicher eine sinnvolle Sache ist.
Überhaupt scheinen die Lautsprecher und der Klang ( Dolby Mobile) eins der Specials zu sein, dass das HTC 7 Mozart von den anderen Windows Phone 7 unterscheidet. Leute, die Ihr Handy gerne als vollwertigen Musikplayer nutzen und Wert auf gute Klangqualität legen, sind mit diesem Handy also gut beraten.
Geschwindigkeitsrausch
Wie auch beim Optimus machen sich Arbeitsspeicher und CPU beim HTC Mozart bezahlt. Egal was man macht, alles läuft schnell, flüssig und absolut ruckelfrei. Die Nutzung des Internets lässt keine Wünsche offen, und auch für Spiele ist das Mozart ideal geeignet. Eingeschränkt wird der Spielespaß nur dadurch, dass der Windows Marketplace noch nicht so gut bestückt ist wie der Appstore oder der Android Market. Doch natürlich bietet auch das Mozart den X-Box Live Zugang.
Akku
Meine Einstellung zum Thema Akku habe ich ja bereits an anderer Stelle kundgetan. Im HTC Mozart wurde ein 1.300 mAh Akku verbaut, der recht häufig nach Strom verlangt. Grade bei intensiverer Nutzung ist der Akku schnell leer. Die Anschaffung eines Zweitladegeräts wird deswegen dringend empfohlen.
Facebook und Social Media
Die Facebook-Integration bei Windows Phone 7 ist recht umstritten. Ich komme klar damit, finde Sie optisch ansprechender als das typische Facebook-Design, stimme Kritikern jedoch zu, die die automatische Synchronisation des Adressbuchs mit Facebook und die damit einhergehende Bilderflut sowie einige fehlende Funktionen vermissen. Aber was soll´s auch im Windows Marketplace gibt es eine Facebook-App, die eigentlich keine Wünsche offen lässt.
Die Kamera
Meine Erwartungen an die 8 Megapixelkamera des HTC Mozart waren hoch, auch wenn der Fokus dieses Handys eher bei den Musikfunktionen liegt.
Gestartet werden kann die Kamera des HTC Mozart zum einen über die Kamerataste an der Gehäuseseite, zum anderen aber natürlich auch über das Kamera-Hub. Schön und sehr benutzerfreundlich finde ich, dass man nach einer Aufnahme durch einen Fingerwisch nach rechts, in den Bilderordner kommt. Drückt man jetzt auf die drei Punkte am Bildschirmrand, öffnet sich ein Untermenü, das zum einen die Standardfunktionen Bild versenden oder Verwenden als Hintergrund ermöglicht, zum anderen aber unter dem Punkt „Extras“ die Fotoverbesserungsfunktion öffnet. Diese Funktion verbessert Farben, Helligkeit und Kontrast der Aufnahmen.
Die Panoramafunktion, die das Optimus bietet, hat das HTC Mozart nicht. Sollte sie jemand doch noch finden möge er sich bitte melden
Fazit
Wie schon im letzten Bericht erwähnt, wird die Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Smartphone inzwischen maßgeblich durch das Betriebssystem bestimmt. Fans von Windows Mobile ( wer hätte das gedacht, zu denen zähle ich mich inzwischen auch )werden mit dem HTC Mozart sicher ihre Freude haben. Die Geschwindigkeit und die Klangqualität des Mozart sind weitere Pluspunkte.
Auch wenn man mit den vorinstallieren Social Media-Funktionen nicht glücklich sein sollte, ist dies kein Grund dem Mozart, das ganz nebenbei auch optisch überzeugt, den Rücken zu kehren. Zwar hinkt der Windows Marketplace, was die Anzahl der verfügbaren Apps angeht, ein wenig hinterher, die wichtigsten sind jedoch vorhanden.
Dringend in Erwägung ziehen, sollte man jedoch die Anschaffung eines zweiten Ladegeräts.
Als negativ empfinde ich, dass der Speicher des HTC Mozart nicht erweiterbar ist. Grade bei einem Handy, dessen Zielgruppe den Speicher sicher schnell mit Musik füllen werden, ist das eher suboptimal. Jedoch scheint dies eine Vorgabe von Micosoft zu sein und kann deswegen kaum dem HTC Mozart angelastet werden.
Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass die mangelnde Speichererweiterung ein Grund sein könnte, auf dieses eigentlich rundum überzeugende Handy zu verzichten. Die Kamera des HTC Mozart ist, trotz Ihrer 8 Megapixel eher durchschnittlich, doch finden Kunden, die hohe Ansprüche die Kamera ihres Handys stellen, im HTC HD 7 eine gute Alternative.